Grillkota – Wetter? Uninteressant!
Die pfiffigen Finnen haben uns nicht nur HIM und Räikkönen beschert, sondern allen Grillfans auch den sogenannten Grillkota. Dieser spielt seine wahren Stärken nämlich dann aus, wenn andere noch probieren bei kalten Temperaturen unterem Regenschirm zu brutzeln.
Doch was genau ist ein Grillkota?
Die Ureinwohner Lapplands, die Sámi, gelten als die ursprünglichen Erfinder der Grillkota. Dabei handelte es sich ursprünglich um leichte Zelte, die von den Sámi auf dem Rücken ihrer Rentiere transportiert wurden. Sie dienten als zuverlässiger Schutz gegen Kälte, aber auch gegen Sonne. Die offene Feuerstelle in der Mitte des Raums diente dabei zum kochen und zur generellen Beheizung. Um diese herum wurde ebenfalls geschlafen, gegessen und gelebt. Heutzutage sind die Ursprünge der Kota immer noch gut erkennbar, allerdings ist die Kota mittlerweile kein transportables Zelt mehr, sondern vielmehr ein massives Konstrukt aus Holz. Es handelt sich um sechs- oder achteckige Blockbohlenhütten, die konisch oder kuppelförmig aufgebaut sind und nur aus einem Raum bestehen. Der Rauch der Feuerstelle, beziehungsweise des Grills wird über das Dach abgeleitet. Das verwendete Holz ist hierbei in der Regel nordisches Fichtenholz, wie die arktische Rotkiefer. Die Außenbohlen sind bei qualitativ hochwertigen Grillkotas besonders dick, umso die Wahrscheinlichkeit eines späteren Verzugs möglichst gering zu halten. Werte zwischen 40 und 45 Millimetern sind ein Indikator für eine ausreichende und gute Qualität, Werte um die 25 Millimeter sind weniger empfehlenswert und produzieren mehr Schaden als Nutzen. Die Einrichtung bestand früher aus nicht vielmehr als der Feuerstelle und diversen Fellen als Schlafmöglichkeiten auf dem Boden. Heutzutage bieten Hersteller standardmäßig deutlich mehr an Komfort. Eine Grillanlage in Tischhöhe, ausklappbare Tischchen, großzügige Fenster und komfortable Sitzbänke gehören mittlerweile einfach zu guten Ton und tragen maßgeblich zur gemütlichen und urigen Atmosphäre bei.
Höflichkeit geht immer vor
Wussten Sie, dass es für die Nutzung einer Kota traditionelle Verhaltensregeln gibt, die teilweise immer noch gelten? Solche Regeln waren früher die einzige Möglichkeit ein dauerhaftes Zusammenleben von mehreren Personen auf engsten Raum zu organisieren und zu verhindern, dass diesem im Chaos endet. Dazu gehörten auch feste Sitzplätze und die Einhaltung der Etikette von Gästen. Diese hatten sich beispielsweise direkt an den Eingang zu den Hunden und dem Feuerholz zu setzen und darauf zu warten, dass man sie hereinbat. Eine traditionelle Höflichkeitsgeste, die man auch heute noch beachten sollte. Wer wie ein Sámi grillen will, sollt sich auch so benehmen.
Welche Nachteile Sie kennen sollten
Was die Nachteile einer Kota betrifft, so sind diese sehr überschaubar. Einer wäre beispielsweise die zwangsweise unterschiedlichen Temperaturen. Dadurch, dass die Kota allein von Feuer erwärmt wird, ist die Temperatur nicht von einer gleichbleibenden Qualität, wie Sie dies von Ihrer Heizung kennen und schätzen. Ebenso unvermeidbar sind die entstehenden Gerüche durch Feuer, Grillgut und Essen. Wer sich an diesen „Geruchsbelästigungen“ stört, sollte die Anschaffung eines Kota generell noch einmal überdenken. Letztlich sollten Sie auch davon Abstand nehmen, Ihr teures Abendkleid in der Kota zur Schau stellen zu wollen. Funkenflug und Fettspritzer sind kaum zu vermeiden.
Planen Sie die Anschaffung, oder haben schon ein Grillkota in Ihrem Garten stehen? Lassen Sie uns an Ihrem Erfahrungen teilhaben und schreibe Sie uns in unserem Kommentarbereich. Wir freuen uns auf Sie.